
Tai O Village / Lantau Island / Hong Kong
Das andere Hong Kong, ein Fischerdorf auf Stelzen. Anders als in Aberdeen hat es hier zwar keine Hochhäuser, aber hinter dem Dorf dann doch eine Wohnsiedlung, welche nicht gerade einen Architekturpreis gewinnen würde. Mit dem Bus vom Buddah kommend sind wir anfangs vom Anblick etwas enttäuscht. Irgendwie passt dies so gar nicht zusammen.
Noch bevor du die ersten Stelzenhäusern siehst, wirst du von einem Mann für eine Bootstour angehäuert.
Mit solch ungeplanten, spontanen Bootstrips haben wir bis jetzt immer gute Erfahrungen gemacht. Sei es in Hamburg, in Krabi oder in Colmar. So entscheiden wir innert Sekunden und sitzten rasch auf dem Boot, das auch bereits ablegt. Nach fünf Minuten weiss der Bootsführer jedoch bereits nicht mehr, was er den Reisenden noch zeigen sollte, ausser Stelzen im Wasser. Also prescht er das Boot aus dem Delta ins offene Meer hinaus. Wir sind froh, eine Jacke dabei zu haben, denn unser Platz ist vorne am Bug, an der Front. Die Meeresbrise ist erfrischend und kalt.
Es ist schon imposant, wie die Leute, welche diesem Dorf treugeblieben sind, in ihren Stelzenhütten über dem Wasser wohnen. Die junge Generation kehrt dem Dorf den Rücken zu. Sie orientiert sich nach der Stadt Hong Kong. Hier, im Tai O Village leben die Menschen nun angeblich vom Tourismus und nicht mehr unbedingt primär vom Fischfang. Wobei ohne Fischfang, dieses Dorf auch keine Touristen hätte. Denn die kleinen Läden mit den getrockneten Fischen sind ja das Highlight, das Fremde, dass du auf deinen Reisen suchst. Gar kein Highlight ist der dominante Geruch in den engen Gässchen, er ist bestimmt nicht jedermans Sache. Daran musst du dich halt gewöhnen.

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